Sägewerk Oberkrossen mit Dampflokomobile

Im Jahre 1890 gründete der Zimmermeister Albert Voigt aus Uhlstädt im Gehöft Oberkrossen Nr. 12, dem ehemaligen Kochbergschen Edelhof, ein Zimmereigeschäft. 1902 gliederte er seinem Betrieb ein kleines Sägewerk mit einem Vollgatter an. Nach und nach wurden weitere Holzbearbeitungsmaschinen und im Jahre 1914 ein zweites Sägegatter angeschafft. Die Belegschaft betrug damals 12 – 14 Mann. In den 30er Jahren wurde Schnittholz aus dem Oberkrossner Sägewerk vom inzwischen aufgemachten eigenen Fuhrunternehmen bis nach Leipzig, Halle und Berlin geliefert. 1936 richtete man eine Tischlerei ein und stattete sie mit modernen Maschinen aus. Die Belegschaft war auf 40 – 50 Mitarbeiter angewachsen.

1943 stellte man zum Betreiben der Sägegatter eine 155 PS - Dampflokomobile der Maschinenfabrik Buckau – R. Wolf A.G. Magdeburg auf.

Nach der sogenannten „Republikflucht“ des damaligen Besitzers Hilmar Voigt im Jahre 1953 wurde das Sägewerk 1954 in „Volkseigentum“ überführt.

In Folge der politischen Wende 1990 und der Neustrukturierung der ostdeutschen Wirtschaft geriet das Werk in immer größere Absatzschwierigkeiten und stand kurz vor dem Aus. Seit 2001 wird es wieder privat betrieben und hat vier Beschäftigte, die nach wie vor mit den alten Gattern Holz schneiden. In den letzten Jahren wurde die seit Jahrzehnten defekte Dampflokomobile rekonstruiert und inzwischen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Interessierten Besuchern wird auch die Arbeit am Sägegatter vorgeführt. Seit einigen Jahren steht das Sägewerk Oberkrossen auf der Liste der Technischen Denkmale in Thüringen.

Besichtigen kann man es montags bis freitags von 7.00 – 16.00 Uhr, nach Absprache aber auch an Wochenenden.
Telefonische Anmeldungen nimmt Herr Helmut Windorf (Tel.: 036742-62270 oder 61123) entgegen.