Weißen

Das südwestlich von Uhlstädt, an der Saale gelegene Dorf (180 m ü. NN, 272 Einwohner), 1083 als Wizne erstmals urkundlich erwähnt, lebte früher, wie auch die anderen Orte unmittelbar am Fluss, neben der Landwirtschaft vorwiegend von der Fischerei und Flößerei.

Im Ort gibt es ein Hotel und mehrere Gaststätten.

Die Klinik an der Weißenburg ist die wichtigste Institution im Ort und mit ca. 120 Beschäftigten gleichzeitig der größte Arbeitgeber in der Gemeinde Uhlstädt-Kirchhasel. Der moderne Klinikneubau (Rehaklinik für Onkologie und Rheumatologie, Akutklinik für Rheumatologie) mit mehr als 200 Betten entstand 1995/96 in unmittelbarer Nähe der 40 m über der Saale thronenden Weißenburg. Die Weißenburg, deren älteste Bestandteile aus dem 13. Jahrhundert stammen, ist eine Gründung der Grafen von Orlamünde und wurde 1792 nach einem verheerenden Brand neu errichtet und später mehrfach umgestaltet.

1501 gelangte Friedrich Thun zu Oberitz in den Besitz der Weißenburg. Der vor dem Bauernkrieg zum Ritter geschlagene Friedrich, nunmehr Thun zur Weißenburg soll Martin Luther zum Reichstag nach Worms begleitet, und auch dessen Aufenthalt auf der Wartburg inszeniert haben. Später kamen die von Lengefelds in den Besitz der Weißenburg, die sie aber 1761 verkaufen mussten. Mit den von Lengefelds, Verwandte der Charlotte von Lengefeld, der späteren Ehefrau Friedrich von Schillers, verließen die letzten Lehensherren aus Thüringer Adelsgeschlecht die Weißenburg.

1777 weilte, von Kochberg herübergewandert, Johann Wolfgang von Goethe auf der Weißenburg, wo er u.a. das Torensemble zeichnete und an Frau von Stein schrieb: „Nach Tisch gingen wir, Kästner und die Zwei nach Weißenburg, wo ganz herrliche Gegend und einzelne vollkommen schöne Plätze sind....“. Dem ist kaum etwas hinzuzufügen.