Breitbandausbau in den Fördergebieten startet im Frühjahr

Pressemitteilung des Landratsamtes Saalfeld - Rudolstadt
059/9.Februar 2022

Breitbandausbau in den Fördergebieten startet im Frühjahr
Telekom, Landrat und Bürgermeister legen weitere Prioritäten fest

 
Saalfeld. „Das ist die Frage, die uns die Bürger immer wieder stellen – wann sind wir dran?“ brachte es Saalfelds Bürgermeister Dr. Steffen Kania auf den Punkt bei der aktuellen Beratung von Landkreis und den Bürgermeistern Saalfelds und Rudolstadts im Landratsamt. Der Kreisverband Saalfeld-Rudolstadt im Gemeinde- und Städtebund Thüringen hatte die Besprechung angeregt, um aus erster Hand von der Telekom den konkreten Sachstand zu erfahren, wann und wo gebaut wird. Landrat Marko Wolfram hatte als Bauherr nun am Donnerstag, 3. Februar, dazu eingeladen.

Die Telekom erhielt im Jahr 2021 nach einem aufwändigen Ausschreibungsverfahren den Zuschlag für den Breitbandausbau in zwei Projektgebieten im Landkreis, bei denen der Ausbau über den Landkreis organsiert wird. Im September 2021 hatte es dazu seitens der Telekom eine erste Information in der Bürgermeisterdienstberatung gegeben.

Der Ausbau erfolgt überall dort, wo Haushalte bisher unterversorgt sind und eine Bandbreite von weniger als 30 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) anliegt. Den geförderten Anschluss erhalten aufgrund der aktuellen gesetzlichen Fördermöglichkeiten nur diese Haushalte. Allerdings, so versicherten die Telekomvertreter, werde das Glasfaser auch überall dort verlegt, wo im Zuge des Auftrags die Tiefbauarbeiten durchgeführt werden. Haushalte, die dabei nicht in den Genuss der Förderung kommen, können sich nach dem Abschluss des Förderprojektes 2024 auf eigene Kosten an das 1-GBit-Kabel anschließen lassen.

Gebaut wird von 2022 bis 2024 mit Baubeginn jeweils im Frühjahr, wobei der Ablauf und die Priorität unabhängig von den zwei geförderten Projektgebieten sind, d. h. in beiden Projektgebieten wird in allen drei Jahren gebaut. Das wurde aus den ausführlichen Erläuterungen der Telekom-Verantwortlichen für den Breitbandausbau in Thüringen deutlich. Werden zunächst 2022 fast überall zunächst einmal die Schulen mit Breitband versorgt, folgen 2023 vor allem die Gewerbegebiete und die zugehörigen Orte sowie in 2024 das restliche Ausbaugebiet. Gebaut wird dabei 2023 und 2024 in Clustern, also in geschlossenen Gebieten- und nicht wie im laufenden Jahr an einzelnen Schulstandorten, wo wegen der Schulen Ausnahmen gemacht werden.

Landrat und Bürgermeistern ist besonders wichtig, dass die Schulen in den Fördergebieten oberste Priorität haben und damit bereits in diesem Jahr an das 1-GBit-Glasfaser-Breitbandkabel angeschlossen werden. Das entspräche zwar nicht dem normalen Vorgehen der Telekom, die sonst
Ortsteile geschlossen ausbaue. Man folge hier aber dem Wunsch der Auftraggeber, betonte Thomas Ullrich, technischer Ausbaukoordinator der Telekom. Damit werden die Schulen in Saalfeld, Königsee, Kaulsdorf, Kamsdorf, Unterwellenborn noch in diesem Jahr angeschlossen. Ausnahme hierbei ist Remda: Der Anschluss der Grundschule im Rudolstädter Ortsteil Remda soll erst mit der Erschließung des gesamten Ortsteiles erfolgen.

Außerdem ist 2022 der Ausbau in den meisten sämtlichen unterversorgten Ortsteilen in Uhlstädt-Kirchhasel vorgesehen, was etwa 500 Haushalte in der Hälfte aller Ortsteile sind.
In allen anderen Gemeinden und Ortsteile ist der Ausbau der unterversorgten Anschlussstellen für das Jahr 2023 und 2024 vorgesehen – die Aufteilung in die weiteren beiden Jahresscheiben wollen der Landrat und die Bürgermeister gemeinsam festlegen.

Nachdem besonders die Bürgermeister Dr. Steffen Kania und Jörg Reichl darauf gedrungen hatten, werden die Bürgerinnen und Bürger des Landkreises nun rechtzeitig über die Planungen der Telekom informiert. Zu den konkreten Ausbaufestlegungen für 2023 und 2024 stimmen sich Landrat und Bürgermeister bis Ende März ab. „Mir ist wichtig, dass die Kommunen ihre eigenen Bedürfnisse hier einbringen können und wir das gemeinsam beschließen“, sagt der Landrat.

Weiteres Thema war der Ausbau des Mobilfunknetzes in Thälendorf, dass der Landrat als Problemstellung mitgebracht hatte. Dort habe es ein Missverständnis gegeben, weil die Telekom hier wenige Kilometer entfernt in Leutnitz aktiv wird, ein Ausbau aber nicht in Thälendorf vorgesehen war. Inzwischen sei klar, dass auch Thälendorf unterversorgt ist und dass deshalb ein neues Förderverfahren für Thälendorf anlaufen könne, erklärte Ullrich.

Hintergrund: Bisheriger Ausbau und Einteilung der Projektgebiete

Ausbau des Netzes mit Vectoringtechnik
Neben dem Großauftrag mit den Bundes- und Landesmitteln für den Breitbandausbau hat die Telekom bis Jahresende 2021 bereits den eigenen Ausbau des Netzes mit Vectoringtechnik und Bandbreiten bis 250 MBit/s für rund 2600 Haushalte und Gewerbekunden in folgenden Gemeinden umgesetzt: Kaulsdorf, Eichicht, Hockeroda (570 Haushalte und Gewerbebetriebe), Leutenberg, Schweinbach, Lichtentanne (780 Haushalte und Betriebe), Remda, Kirchremda, Sundremda, Heilsberg (760 Haushalte und Betriebe), Gösselsdorf (40 Haushalte und Gewerbe), Unterwirbach (440 Haushalte und Gewerbe). Im Stadtgebiet Bad Blankenburg findet bis Frühjahr 2023 ein Glasfaserausbau mit Bandbreiten bis 1 Gigabit pro Sekunde für 3000 Haushalte und Gewerbe statt. Eine Vorregistrierung der Interessenten ist seit Mitte September möglich.

Ausbau des Netzes in den Projektgebieten mit Breitbandkabel
Im Projektgebiet 1 mit den Städten und Gemeinden Saalfeld/Saale einschließlich Ortsteil Saalfelder Höhe (ca. 2 426 Haushalte), Unterwellenborn (799), Kamsdorf (85), Kaulsdorf (106), Hohenwarte (101), Leutenberg (468), Drognitz (204) und Altenbeuthen (114), sowie der Verwaltungsgemeinschaft Schwarzatal (782) und Königseer Ortsteilen(661) werden künftig ca. 5900 Haushalte und Gewerbestandorte mit Breitband versorgt.
Im Projektgebiet 2 mit den Städten Königsee und weiteren Ortsteilen (ca. 431 Haushalte), Bad Blankenburg (257) und der Stadt Rudolstadt mit den Ortsteilen Remda (72) und Teichel (49) –alle Rudolstädter Ortsteile zusammen 452 Haushalte sowie der Gemeinde Uhlstädt-Kirchhasel (ca. 610) sind 1700 Haushalte und Gewerbestandorte für den Anschluss an schnelles Internet vorgesehen, davon die meisten Haushalte in Uhlstädt-Kirchhasel bereits in diesem Jahr.

Martin Modes
Presse- und Kulturamt