Straßenbaugespräch zum Ausbau der B 88 fand in Uhlstädt statt

Landräte und Bürgermeister im Gespräch mit hochrangigem Vertreter des Infrastrukturministeriums

 

Uhlstädt-Kirchhasel. Der Ausbau der Bundesstraße 88 vom Städtedreieck nach Jena war der Schwerpunkt eines Gesprächs der beiden Landräte Marko Wolfram (Saalfeld-Rudolstadt) und Andreas Heller (Saale-Holzland-Kreis) sowie Bürgermeistern und Stadträten aus beiden Landkreisen mit dem Abteilungsleiter Verkehr im Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft, Lutz IrmerBei dem Treffen mit gut 40 Teilnehmern im „Grünen Baum“ in Uhlstädt am Montagnachmittag stellte Irmer die Pläne des Freistaates für den Ausbau von Bundesstraßen vor. 

 

Wichtigstes Projekt in der Saaleregion war zunächst der Bau der B90n zur Anbindung des Städtedreiecks an die A 71. Hier ist der letzte Bauabschnitt zwischen Traßdorf und Nahwinden im Bau und kann zügiger weiter gebaut und fertig gestellt werden, als bisher anzunehmen war. Jetzt hat Thüringen 93 weitere Vorhaben für den Bundesverkehrswegeplan angemeldet, davon 84 Ortsumgehungen. Die Aufnahme in den Plan ist die Voraussetzung für die Realisierung der Bauabschnitte in den nächsten 15 Jahren.

 

So rückt nun der Ausbau der B88 in den Fokus. Knapp 100 Millionen Euro sind für vier Ortsumgehungen auf der Strecke kalkuliert. „Das ist viel Geld, aber nicht unangemessen für die Verbindung von zwei Wirtschaftsräumen mit jeweils 100 000 Einwohnern“, sagte Irmer. Die Planungsstände der vier Einzelmaßnahmen sind sehr unterschiedlich. Für die Umfahrung von Zeutsch sind etwa 8,7 Millionen Euro veranschlagt, Baurecht besteht bereits. Zur zeitlichen Umsetzung nannte der Abteilungsleiter keinen konkreten Termin. Dennoch besteht Anlass zu vorsichtigen Optimismus. Dem Bund stehen durch neue Strecken, für die LKW-Maut erhoben wird,sowie die künftige Mautpflicht für LKW bis 7,5 Tonnen ab Oktober zusätzliche Mittel zur Verfügung. Die Gelder können den künftigen Finanzierungsspielraum beim Bau von Bundesstraßen erhöhen.

 

Noch kein Baurecht besteht für die für den Bundesverkehrswegeplan 2015 angemeldeten Umgehungen von Großeutersdorf , die 13,4 Millionen Euro kosten soll, und den Abschnitt Rudolstadt-Kirchhasel für 14,9 Millionen Euro. Teuerstes Einzelprojekt der Strecke ist die Umgehung von Uhlstädt. Knapp 62 Millionen Euro haben die Planer für diesen Teil errechnet. „Wir haben uns für eine nördliche Umfahrung mit Tunnel entschieden“, erklärte Irmer. Eine Trassenführung entlang der Saale hätte auf Stelzen gebaut werden müssen – ein zu großer Eingriff in die Landschaft. 

 

Gute Nachrichten brachte der Abteilungsleiter in Sachen Umgehung für Rothenstein mit. Hier laufen bereits die Ausführungsplanungen zur Vorbereitung der Ausschreibung der Baumaßnahme – der letzte Verfahrensschritt, bevor der Bau beginnt. Knapp 23 Millionen Euro sind für diesen Abschnitt vorgesehen, Baurecht besteht bereits. Nun muss nur noch der Bund die notwenigen Gelder in den Bundeshaushalt einstellen.

 

Neben dem Verkehrsabschnitt der B88 von Rudolstadt bis Jena ist auch das Nadelöhr zwischen Schwarza und Nordtangente Saalfeld für den Bundesverkehrswegeplan angemeldet. Für die B281 hat der Freistaat die Ortsumgehungen Krölpa und Rockendorf in die Vorhabensliste aufgenommen

 

Irmer warb bei  den Kommunalpolitikern für Unterstützung im weiteren Verfahren. Die Regionen müssten die angemeldeten Projekte mit Argumenten untersetzen. „Die Entlastung der Ortsdurchfahrt ist da zu wenig“, so der Fachmann. Bundesweit seien rund 2000 Ortsumgehungen angemeldet, deshalb sei eine genaue Beschreibung notwendig, die die Bedeutung der Maßnahme unterstreiche. „Bringen Sie sich in den Meinungsbildungsprozess mit ein. Die bevorstehende Öffentlichkeitsbeteiligung für den Bundesverkehrswegeplan 2015 ist hierfür eine gute Gelegenheit“, warb Irmer. Die Bedeutung für den Wirtschaftsraum muss durch eine breite öffentliche Beteiligung deutlich werden“, betonte Landrat Marko Wolfram. „Wichtig ist, dass wir möglichst bald Klarheit bekommen, wann welche Baumaßnahme auf welchem Abschnitt durchgeführt wird", ergänzt Landrat Andreas Heller, damit sich die Bürgermeister und die Einwohner unserer Gemeinden darauf einstellen können.

 

Toni Hübler, als Bürgermeister von Uhlstädt-Kirchhasel Gastgeber der Veranstaltung, schwor die Teilnehmer auf den Ausbau der B88 ein: „Lassen Sie uns gemeinsam für das Projekt kämpfen. Jeder Meter, der gebaut wird, bringt uns vorwärts.“

 

Peter Lahann

Presse- und Kulturamt

Landratsamt Saalfeld-Rudolstadt