Große Bescherung für fünf Feuerwehren

Zahlreich erschienen waren dabei nicht nur die Feuerwehrkameradinnen und –kameraden und die Verantwortlichen aus den Kommunen, sondern ganz besondere „Zaungäste“, nämlich eine Gruppe Kinde raus den AWO-Bravoland-Häusern aus Neu-Leibis und Sitzendorf mit ihren Betreuern. Die genossen es nach der offiziellen Übergabe, sich die Technik der Fahrzeuge erklären zu lassen und selbst schon mal in der Einsatzzentrale probezusitzen. Für die Kinder war es ein Erlebnis und für die Feuerwehrleute eine Anerkennung ihrer Arbeit.

Die Feuerwehren in Sitzendorf, Engerda und Remschütz erhalten jeweils einen geländegängigen Gerätewagen Nachschub. Es handelt sich um Pick-ups auf Basis eines Ford Rangers. Die Fahrzeuge dienen hauptsächlich als mobile Logistikfahrzeuge. Laut Gefahrenabwehrkonzept des Landkreises soll jeder Stützpunktfeuerwehrbereich des Landkreises ein solches Fahrzeug bekommen. Die Fahrzeuge verfügen neben Sitzplätzen für fünf Personen über eine Ladepritsche. Damit können je nach Einsatzlage verschiedene Ausrüstungsmodule an die Einsatzstelle transportiert werden, etwa für Waldbrände, Hochwasser oder diverse andere Lagen.

Rund 65.000 Euro hat der Landkreis für jedes Fahrzeug ausgegeben. Geliefert werden die Autos durch ein Saalfelder Autohaus (Reichstein&Opitz), der feuerwehrtechnische Umbau erfolgte durch eine Spezialfirma aus Rudolstadt (Käppel Fahrzeugelektrik). „Unsere Feuerwehren verdienen die bestmögliche Ausstattung. Ich freue mich besonders, dass es in diesem Fall gelungen ist, die Aufträge an zwei heimische Unternehmen zu vergeben“, sagte Landrat Marko Wolfram.

Die Feuerwehr Rudolstadt erhält am Freitag einen Einsatzleitwagen 1. Das Fahrzeug wurde schon Ende November 2021 geliefert und ist seit 1. Januar 2022 einsatzbereit. Aufgrund der damaligen Corona-Lage erfolgt die feierliche Übergabe erst jetzt. Das Fahrzeug dient als Führungsmittel im Stützpunktfeuerwehrbereich Rudolstadt und als Führungsmittel für den Katastrophenschutz Gefahrgutzug des Landkreises. In dem Fahrzeug trifft die Einsatzleitung Entscheidungen, weiterhin wird die Einsatzlage gerichtsverwertbar dokumentiert und alle Kommunikationsverbindungen zu den einzelnen Einsatzkräften sowie zur Leitstelle abgewickelt. Das Fahrzeug enthält dafür modernste Informations- und Kommunikationstechnik: zwei feste PC-Arbeitsplätze, einen mobilen PC-Arbeitsplatz, Telefon, Internet, Satellitenkommunikation sowie Analog- und Digitalfunk. Gesteuert werden die Kommunikationsverbindungen über einen Touchscreen. Dank intelligentem Batterie- und Energiemanagement kann das Fahrzeug bis zu zwei Stunden autark arbeiten, danach über einen Stromerzeuger. Durch die Standheizung und eine Dachklimaanlage ist das Fahrzeug bei unterschiedlichen Wetterlagen nutzbar. Die knapp 200.000 Euro Anschaffungskosten trägt zum Größten Teil der Landkreis, rund 60.000 Euro steuert der Freistaat dazu.

Die Feuerwehr Großkochberg bekommt einen Einsatzleitwagen 1 Plus. Das 310.000 Euro teure Fahrzeug wurde durch den Freistaat im Rahmen von Ersatzbeschaffungen des Thüringer Katastrophenschutzes (ersetzt den im Jahr 2000 durch den Freistaat beschafften Führungskraftwagen, welcher in der Feuerwehr Saalfeld stationiert ist, dieser wird zunächst kommunal weiter genutzt). Es hat den gleichen Verwendungszweck wie das Fahrzeug in Rudolstadt und ist noch etwas besser ausgestattet. So verfügt es über einen Besprechungsraum mit Platz für eine Führungsstaffel (6 Personen), einen Kommunikationsraum mit zwei Funkarbeitsplätzen, eine DVB-T Anbindung für Fernsehempfang sowie eine HDMI-Kreuzschiene zur Anzeige aller Bildschirme auf dem Fernsehmonitor sowie ein Faxgerät. Hersteller ist die Ilmenauer Firma Binz Automotive. 

Peter Lahann
Presse- und Kulturamt


Foto: Bildarchiv LRA Martin Modes von der Übergabe